Reitplatzbau

Die Entscheidung welche Ausführung für den zukünftigen Reitplatz verwendet werden soll hängt von einigen Kriterien ab. Dabei sind nicht nur die Bauart wichtig, sondern ebenfalls die Kosten und die Pflege des fertigen Reitplatzes.

Allgemeines

Ein Reitplatzbau ist genehmigungspflichtig. Es gibt keine einheitlichen Vorschriften. Jedes Bundesland hat andere Vorgaben.

Im nächsten Schritt müssen Überlegungen über die Nutzung des künftigen Reitplatzes gemacht werden. Für welche Reitweise (Englisch-, Spring- oder Westernreiten) wird er genutzt? Ebenfalls ist für die Bauart wichtig das Longieren von Pferden, Bodenarbeit, Voltigieren und Nutzung als Auslauf. In Freizeitställen sind die meisten Einzeldisziplinen vertreten. Dadurch muss der künftige Reitplatz ein „Allrounder“ sein. Außerdem ist er idealerweise das ganze Jahr nutzbar. Hier kannst du dich genau über Reitplatzbau informieren.

Reitplatzbauarten

Drei Schichten
Die unterste Schicht (Tragschicht) ist aus grobem Splitt oder Schotter (Höhe 20 cm). Dieser ist wasserdurchlässig. Für die Zwischenschicht (Trennschicht) verwendet man entweder feinen Split (Höhe 10 cm) oder Lochmatten. Die oberste Schicht (Tretschicht) besteht aus Reitplatzsand (Höhe 12 cm). Andere Möglichkeiten sind Holzspäne, Fasern oder Vliesstücke. In der Tragschicht werden Drainagerohre für das Ableiten des Regenwassers verlegt. Eine Reitplatzumrandung bietet nicht nur ein schönes Bild, sondern verhindert, dass der Sand in der Umgebung verteilt wird.

Eine oder zwei Schichten
Hier wird ein Sand mit wenig Wasserdurchlässigkeit verwendet. Für das Ablaufen von Regenwasser besitzt dieser Reitplatz ein Gefälle zum Abfließen. Durch die fehlende Schotterschicht können keine Drainagerohre verlegt werden. Eine Reitplatzumrandung ist hier ebenfalls von Nutzen. Ein- oder Zweischicht-Systeme können bei wasserdurchlässigen und tragfähigen Naturböden verwendet werden.

Ebbe-Flut-Schichten
Zuerst wird eine Erdschicht ausgehoben. Anschließend wird eine wasserdichte Folie verlegt. Darauf werden die Drainagerohre verteilt. Anschließend wird die Drainschicht eingebracht. Der Abschluss ist der Reitsand. Eingebaute Sensoren regeln den Wasserstand des Reitplatzes. Entweder wird der Platz von unten bewässert oder das Regenwasser von oben wird abgepumpt.

Reitplatzkosten

Genaue Zahlen kann man hier nicht vorgeben. Die Kosten sind von zu vielen Faktoren abhängig: Größe des Reitplatzes, Art des Materials für Unter- und Zwischenschicht, Art des Reitsandes (Tretschicht) und Material für die Umrandung des Reitplatzes.

Das Schichtensystem beim Reitplatzbau hat ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Der Reitplatz hat eine lange Lebensdauer und die Erstellung ist günstig. Vor allem Eigenleistungen können hier die Kosten erheblich senken.

Das Ebbe-Flut-System ist teilweise doppelt so teuer wie das Schichtsystem. Je nach Reitplatzbauer und Ausführung kann sogar das Dreifache an Kosten erreicht werden. Dafür ist er pflegeleicht und eine separate Bewässerungsanlage wird nicht benötigt.

Reitplatzpflege

Die Lebensdauer des Reitplatzes hängt von der Pflege ab. Die Pferdeäpfel müssen regelmäßig abgemistet werden. Je nach Sandart ist eine regelmäßige Bewässerung notwendig. Außerdem muss der Platz und insbesondere der Hufschlag regelmäßig geglättet und geharkt (abgezogen) werden. Vor allem Reitplätze mit Gefälle benötigen eine intensivere Pflege. Diese Nachfolgekosten können mit Eigenleistung kompensiert werden.

Fazit

Einen guten Reitplatz kann man auch mit kleinerem Budget verwirklichen. Ausführliche Informationen und Vergleiche von Preisen der notwendigen Materialien und Eigenleistungen machen es möglich.