Wie halte ich meinen Hamster artgerecht?

Auch die kleinen Nager haben ihre Bedürfnisse und benötigen einige Dinge für ein glückliches und langes Leben. Man sollte sich vor dem Kauf des Hamsters unbedingt über die artgerechte Hamsterhaltung und die verschiedenen Hamsterarten informieren.

Der Hamster: Infos zum Tier selbst

Es gibt verschiedene Hamsterarten. Man sollte schauen, welche Art am besten zu einem passt. Nicht alle Hamsterarten sind für Anfänger geeignet. Außerdem sind sie keine Kuscheltiere, weshalb sie auch nicht für kleine Kinder geeignet sind, auch wenn sie wegen ihres plüschigen Fells so aussehen.

Sie sind Einzelgänger und dämmerungs- bzw. nachtaktiv. Tagsüber sollte man die kleinen Nager nicht stören, da sie sonst gestresst sind und auch aggressiv werden können. Stress kann den Hamster krank machen und die Lebenserwartung verkürzen.

Der Hamsterkäfig selbst

Je nach Hamsterart sollte man die Größe des Hamsterheims anpassen. Man kann einen Gitterkäfig oder ein Aquarium bzw. Terrarium als Nagerheim verwenden. Der Hamster braucht auf jeden Fall genügend Platz in seinem Hamsterkäfig, deshalb sollte es eine Mindestgröße von einem Meter Länge und einem halben Meter Breite haben.

Bei einem Gitterkäfig sollte der Gitterabstand nicht breiter als 7 mm sein, damit sich junge Hamster nicht hindurchzwängen können. Der Nachteil beim Gitterkäfig besteht darin, dass ein buddelfreudiger Hamster, die Einstreu oder den Sand im Zimmer verteilen kann. Aquarien oder Terrarien sind bei buddelwütigen Nagern sehr gut geeignet, da die Streu hoch eingestreut werden kann und diese bleibt im Nagerheim.

Was unbedingt in ein Nagerheim gehört, sind Etagen, damit der Hamster genug Bewegung und Klettermöglichkeiten hat. Die Etagen sollten nicht aus Gittern sein, da dies den empfindlichen Hamsterpfötchen Schmerzen bereitet und sie nicht gut darauf laufen können. Am besten geeignet sind Etagen aus unbehandeltem Holz, falls die Nager daran knabbern, können sie sich nicht daran verletzen. Diese können auch leicht selbst zusammengebastelt werden.

Welches Hamsterzubehör benötige ich?

Hamster benötigen unbedingt ein Häuschen zum Schlafen. Man kann ein oder zwei Häuschen ins Nagerheim stellen, oder zu einem Mehrkammernhaus greifen. Dieses besteht aus mehreren Kammern, so kann sich der kleine Nager eine Schlafkammer, eine Vorratskammer und eine Toilette einrichten. Das Dach des Hauses sollte abnehmbar sein, um es besser reinigen zu können.

Auch ein kleines Häuschen als Toilette wird vom Hamster gerne angenommen, da sie sehr reinliche Tiere sind.

Für die Fell- und Krallenpflege benötigt der Hamster ein Sandbad. Man kann offene oder geschlossene Sandbäder im Handel oder Internet kaufen, man kann aber auch eine Auflaufform mit Sand füllen und diese ins Nagerheim stellen. Diese sollte unbedingt auf dem Boden stehen, damit der Hamster nicht darunter begraben werden kann.

Außerdem brauchen die bewegungsfreudigen Nager ein Laufrad, damit sie nachts ihre Kilometer darin laufen können. Hierbei ist für die jeweilige Hamsterart auf den Mindestdurchmesser zu achten, damit die Nager bequem laufen können. Um dem Hamster sein Futter zur freien Verfügung zu stellen, nimmt man am besten Futternäpfe. Für frisches Wasser kann man entweder zum Napf oder zu einer Trinkflasche, auch Nippeltränke genannt, greifen.

Beschäftigungsmöglichkeiten Röhrensystem

Damit der Hamster keine Langeweile bekommt, sollte man verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten in sein Nagerheim integrieren. Eine einfache und kostengünstige Möglichkeit sind Röhrensysteme aus leeren Toilettenpapier- oder Küchenpapierrollen. Diese kann man in der Einstreu als Gänge eingraben. Man kann auch Röhrensysteme kaufen, diese sollten aber aus unbehandeltem Holz oder Baumrinde hergestellt sein, da die Nager gerne alles anknabbern. Plastikgegenstände sollten im Nagerkäfig überhaupt nicht verwendet werden, da diese beim Anbeißen leicht splittern und den Hamster schlimm verletzen können.

Was frisst ein Hamster?

Ein hochwertiges Hamsterfutter ist ein wichtiger Bestandteil in der Hamsterernährung. Der Anteil verschiedener Sorten Getreide im Trockenfutter sollte hoch sein, von bunten und gepufften Futterteilen im Hamsterfutter ist abzuraten. Weizen macht dick und sollte daher auch nur wenig darin enthalten sein.

Außerdem sollten getrocknete Kräuter, Gemüse und Kleinsämereien in guten Futtermischungen zu finden sein.

Kerne und Nüsse sollten hingegen nur wenige gegeben werden, da diese den Hamster schnell verfetten lassen.

Auf einem ausgewogenen Speiseplan sollten auch frische Kräuter und Gräser, wie z. B. Löwenzahn, Kamille, Spitzwegerich, Gänseblümchen, Gras usw. stehen. Auch Petersilie, Melisse, Dill und Blumen werden gerne gefressen.

Hamster benötigen unbedingt Eiweiß, da sie sonst Mangelerscheinungen bekommen. Man sollte alle 2 bis 3 Tage Mehlwürmer, Grillen, Larven oder Heimchen etc. füttern. Auch Magerquark, Hüttenkäse oder gekochtes Eiweiß kann als tierischer Ersatz gegeben werden.

Welche Hamsterarten gibt es?

Der bekannteste Hamster ist der Goldhamster, seinen Namen hat er aufgrund seines goldfarbigen Fells bekommen. Zusammen mit dem Teddyhamster ist er der Größte unter den Hamstern.

Campbell Zwerghamster sind mit ihrer Eigensinnigkeit nicht unbedingt für Hamsterneulinge geeignet, da sie auch mal zwicken können, wenn ihnen etwas nicht passt.

Dsungarische Zwerghamster hingegen beeindrucken mit ihrer freundlichen und neugierigen Art. Sie haben wie der Campbell Zwerghamster auch einen dunklen Aalstrich vom Kopf bis über den Rücken.

Der Roborowski Zwerghamster ist der kleinste Hamster der Welt und klettert im Gegensatz zu den anderen Hamsterarten nicht gerne. Bei der Hamsterhaltung ist er die Ausnahme und benötigt mehr Lauffläche als Höhen in seinem Nagerheim, damit er sich richtig austoben kann. Man sollte dem Roborowski auch mehr Sand einstreuen, als den anderen Arten, da er dies aus seiner ursprünglichen Heimat gewohnt ist.

Außerdem gibt es noch den Chinesischen Zwerghamster, der anders als die anderen Zwerghamsterarten ist. Er hat einen Aalstrich auf dem Rücken, sein Schwanz ist deutlich länger, als bei den Kurzschwanzhamstern, er ist viel schlanker und er klettert sehr gerne.