Berufe mit Tieren: mit Hund, Pferd & Co arbeiten

Du liebst Tiere und möchtest am liebsten auch einen Beruf ergreifen, bei dem du täglich mit Tieren zu tun hast? Berufe mit Tieren gibt es mehr, als du vielleicht denkst. Wir haben hier viele Ideen für Hundeberufe und andere Tierberufe für dich zusammengestellt.

Welche Ausbildung braucht man für Berufe mit Tieren?

Einige Berufe mit Tieren wie Tierarzt oder Biologin erfordern ein Studium. Viele andere sind klassische Ausbildungsberufe mit einer Dauer von drei Jahren.

Allerdings kannst du auch Berufe mit Tieren ergreifen, für die man keine gesetzlich geregelte Ausbildung braucht, zum Beispiel den Hundesitter oder Tiertrainer. Aber auch als Hobby oder ehrenamtlich gibt es sinnvolle Tätigkeiten mit Tieren, wie die Mitgliedschaft bei der Rettungshundestaffel. Diese Möglichkeiten, mit Tieren zu arbeiten, haben wir ganz am Schluss aufgeführt.

Studien-Berufe mit Tieren

Für diese Berufe brauchst du ein mehrjähriges Studium.

Tierarzt / Tierärztin

Ein Tierarzt diagnostiziert und behandelt die Krankheiten und Verletzungen von Tieren und führt chirurgische Eingriffe durch. Zudem berät er Tierhalter in Fragen der Pflege, Ernährung und Prävention, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere zu gewährleisten.

Das Studium der Veterinärmedizin ist sehr anspruchsvoll und erfordert eine hohe Motivation sowie Interesse an Naturwissenschaften und Medizin. Der Beruf des Tierarztes ist dafür jedoch sehr vielfältig und bietet verschiedene Möglichkeiten der Spezialisierung und Weiterbildung.

Biologe / Biologin

Biologen müssen ein mehrjähriges Studium absolvieren. Sie erforschen alle Aspekte von Lebewesen, analysieren Interaktionen zwischen Organismen und ihrer Umgebung und wenden ihre Erkenntnisse in verschiedenen Bereichen an.

Biologen, die viel mit Tieren zu tun haben, arbeiten beispielsweise als Zoologen, Meeresbiologen oder Wildtierbiologen. Biologen können aber auch im Naturschutz tätig sein oder Tierschutzbeauftragte (siehe nächster Punkt) werden.

Tierschutzbeauftragte(r)

Diesen Beruf führen wir bei den Studienberufen mit auf, da Tierschutzbeauftragte meistens eine akademische Ausbildung haben, zum Bespiel einen Abschluss in Biologie oder Tiermedizin, und zusätzlich bereits viel praktische Erfahrung in der Arbeit mit Tieren.

Tierschutzbeauftragte werden oft von Behörden, Universitäten, Forschungseinrichtungen, großen Unternehmen oder Tierschutzorganisationen eingestellt.

Ausbildungsberufe mit Tieren

Diese Berufe sind klassische Ausbildungsberufe. Die Ausbildung dauert  in der Regel 3 Jahre und findet sowohl im praktischen Bereich als auch in der Berufsschule (theoretische Ausbildung) statt.

Tierarzthelfer(in) / Tiermedizinische(r) Fachangestellte(r) (TMFA)

Tierarzthelfer oder TMFA arbeiten beim Tierarzt oder in einer Tierklinik. Die TMFA assistieren Tierärzten bei Untersuchungen, Behandlungen und chirurgischen Eingriffen, sorgen für die Pflege und Überwachung der Tiere vor und nach den Eingriffen und führen Verwaltungsaufgaben aus.

Sie sind auch verantwortlich für die Kundenkommunikation, Terminplanung und die Aufklärung der Tierbesitzer über Pflege, Ernährung und Prävention. Darüber hinaus kümmern sie sich um die Instandhaltung der Praxisräume und die Organisation des Praxisalltags.

Tierpfleger(in)

Tierpflegerinnen arbeiten in Tierheimen, Tierpensionen oder im Zoo, je nach Spezialisierung. Zu ihren Aufgaben gehören die Betreuung und Pflege von Tieren, die Mithilfe bei der Behandlung kranker Tiere und die Pfleger müssen auch die Anzeichen, dass es einer Katze schlecht geht oder dass ein Hund krank ist, sofort erkennen. Auch die Beratung von Tierbesitzern zum Beispiel zur artgerechten Haltung von Hamstern und anderen Kleintieren, zur artgerechten Haltung von Vögeln gehört dazu.

Auch die Reinigung der Tierunterkünfte sowie administrative und organisatorische Aufgaben können zum Aufgabenbereich von Tierpflegern gehören.

Pferdewirt(in)

In Deutschland und Österreich ist die Ausbildung zum Pferdewirt ein anerkannter Ausbildungsberuf, der sich auf die Zucht, Haltung, Ausbildung und Pflege von Pferden konzentriert.

Pferdewirte sorgen für die tägliche Pflege der Pferde, was Füttern, Putzen und die Pflege der Hufe einschließt. Je nach Spezialisierung trainieren und reiten sie die Pferde auch oder bereiten sie auf Wettbewerbe vor, oder kümmern sich um die Instandhaltung der Ställe und Weiden.

Berufe mit Tieren ohne gesetzlich geregelte Ausbildung

Für die folgenden Berufe brauchst du keine gesetzlich geregelte Ausbildung zu absolvieren. Allerdings erfordern einige eine Zulassung oder behördliche Genehmigung. Informiere dich also am besten an deinem Wohnort über die Bestimmungen.

Tierpensionen und Hundesitter

Hundesitter, Tiersitter oder Betreiber von Tierpensionen kümmern sich um Familienhunde, Katzen oder andere Haustiere, während die Besitzer ausfallen, zum Beispiel während einer Urlaubsreise, während der Arbeit oder wenn jemand in ein Krankenhaus muss.

Hierfür ist je nach Tätigkeit eine behördliche Erlaubnis und Nachweis der Sachkenntnis notwendig.

Hundetrainer(in) oder Filmtier-Trainer(in)

Während viele Hundeberufe und Berufe mit Tieren eine Ausbildung erfordern, ist dies beim Hundetrainer nicht gesetzlich festgelegt. Verschiedene private Institute und Berufsschulen bieten Kurse und Zertifikate an.

Seit 2014 ist in Deutschland aber eine behördliche Zulassung für die gewerbliche Ausbildung von Hunden oder anderen Tieren (zum Beispiel als Filmtier-Trainer) notwendig. Diese erfordert einen Sachkundenachweis und eine Überprüfung der persönlichen Eignung.

Tier-Physiotherapeut, Tierheilpraktiker

In Österreich dürfen ausschließlich Tierärzte Behandlungen an Tieren vornehmen, sodass es diese Berufsbezeichnungen dort nicht gibt.

In Deutschland sind die Bezeichnungen nicht geschützt. Im Prinzip darf sich also jeder so nennen, der Tiere behandelt. Allerdings ist die Art der erlaubten Behandlungen stark eingeschränkt, so dürfen zum Beispiel keine Arzneimittel empfohlen oder verabreicht werden.

Tierernährungsberater(in), Tierpsychologe

Diese Bezeichnungen sind nicht geschützt, es darf sich also jeder ohne Vorkenntnisse so nennen. Es gibt jedoch auch Schulungen oder Fernstudien, in denen Zertifikate erworben werden können.

Ehrenamtliche Tätigkeiten und soziale Berufe mit Tieren

In vielen Berufen hat man die Möglichkeit, Tier in die Tätigkeit zu integrieren. Aber auch ehrenamtlich kannst du im sozialen Bereich mit deinem Tier tätig werden. Hier sind einige Ideen:

  • Tiergestützte Therapie: Hundeführer von Therapiehunden oder wer andere Tiere zur Therapie nutzen möchte, muss bereits eine therapeutische, pädagogische, soziale oder medizinische Grundausbildung haben und zusätzliche Anforderungen bei der Ausbildung des Tieres erfüllen.
  • Tiergestützte Pädagogik: Schulhunde oder andere Tiere helfen Kindern beim Lernen. Auch die Jugendfarmen leisten pädagogische Arbeit mit Tieren, indem Kinder dort Verantwortung und Sozialverhalten lernen.
  • Besuchshund im Altersheim oder in sozialen Einrichtungen: Im Gegensatz zum Therapiehund ist ein Besuchshund ein Familienhund, der regelmäßig zu Besuch in Altersheimen, Pflegeheimen, Krankenhäuser, Schulen oder Kindergärten kommt. Dort sind die Hunde seelische Stütze, verbreiten Freude und lassen sich streicheln.
  • Mitglied der Rettungshundestaffel: Du kannst deinen Hund ehrenamtlich in der Rettungshundestaffel ausbilden, wenn er sich dafür eignet. Die Hunde suchen vermisste Menschen, zum Beispiel als Mantrailer, Lawinensuchhunde oder Trümmersuchhunde.
  • Pet-Trailer: Entlaufene Hunde können von Hund-Halter-Teams aufgespürt werden. Die Ausbildung und den Einsatz als „Pet-Trailer“ übernehmen die Halter wie bei den Rettungshunden ebenfalls ehrenamtlich und in ihrer Freizeit.